»Wenn mir die Last der Schmerzen, des Elends und der Verachtung unerträglich wird, warum will man mich hindern, meinen Leiden ein Ende zu machen, und mich grausam eines Hilfsmittels berauben, das ich in den Händen habe? Warum soll ich noch einer Gesellschaft dienen, der ich nicht länger angehören mag? Warum wider meinen Willen einen Vertrag… Anachronistisch weiterlesen
Kategorie: Existenzielle Psychodynamik
Geschenkt
Das Recht über sich selbst Hiergegen läßt sich nun die höchst einfache Tatsache einwenden, daß der den Mutterleib verlassende Embryo sich keineswegs dem Staate zu irgend etwas verpflichtet, da ihm ja die Willensfähigkeit mangelt. Das Kind wird bekanntlich ohne seinen Willen in die Welt gesetzt, und ebensowenig wie seine Erzeuger daher für die Kreation Dankbarkeit… Geschenkt weiterlesen
Anberaumt
»Die Uhr tickte. Ich dachte: Wie lange noch, bis die Schreierei losgeht? Wie lange noch bis zu den Tränen, den Vorwürfen und dem Schmerz? Diesem besonderen, wie ein Stein im Magen liegenden Schmerz, den man empfindet, wenn man etwas verliert, was man nie wirklich zu schätzen gelernt hat. Warum ist das Maß der Liebe Verlust?«… Anberaumt weiterlesen
Taubheit
»Zufriedenheit, sagt man, ist auch ein Gefühl? Ich frage mich, ob es nicht eher das Fehlen eines Gefühls ist? Ich möchte es mit dieser speziellen Taubheit vergleichen, die man nach dem Besuch beim Zahnarzt empfindet. Man hat weder Schmerzen, noch hat man keine, man ist ganz leicht betäubt. Zufriedenheit ist die positive Seite der Resignation.… Taubheit weiterlesen
Freiwilligst
»Der freiwilligste Tod ist der schönste. Das Leben hängt vom Willen der andern ab – der Tod von unserem.« – Michel de Montaigne
Freispruch
»Einsamkeit ist der Preis des Freispruchs.« – Max Frisch, Blaubart
Ausradiert
»…und ich dachte, wie leicht es doch ist, die Vergangenheit zu vernichten, und wie schwer es ist, sie zu vergessen.« – Jeanette Winterson, Auf den Körper geschrieben
Gepolt
»Denn wisse, daß nur der leben kann, der ganz auf den Tod eingestellt ist, und daß wir Dummköpfe bloß sterben, weil wir uns einzig auf das Leben eingestellt haben, auf das Leben um jeden Preis. Die Ordnung, die du um dich herum siehst, ist eigentlich Unordnung, und die Unordnung ist die wirkliche Ordnung. Und das… Gepolt weiterlesen
Persistenz
»Man kann die Situation, in der sich Zangl befand, mit der eines Kindes vergleichen, das Verstecken spielt und voll angenehmen Entsetzens darauf wartet, entdeckt und somit gerettet zu werden. Zangls Tragik liegt darin, daß ihn niemand vermißte, niemand wollte ihn suchen, er saß – wenn der Vergleich erlaubt ist – im Eisschrank und wartete darauf,… Persistenz weiterlesen
Träumen
»Und die Einsamkeit, die mir eigen war, erschien mir als etwas, woran ich mich seither geklammert hatte, da sie das einzige war, was ich hatte. Solange ich sie hatte, konnte mir keiner schaden, denn was sie eventuell beschädigten, war etwas anderes. Die Einsamkeit konnte mir keiner nehmen. Die Welt war ein Raum, in dem ich… Träumen weiterlesen