Zuverʃʒicht

»Das ist beinahe traurig, aber es ist für mich wirklich erlebte Erfahrung; es gehört zu meiner Resignationsphilosophie. Nervöse Menschen kann es aber auch zu einem seltsamen Suchen und Sehnen führen, schmerzlich und ohne Zuversicht, aber doch ohne Ende.« – Hugo von Hofmansthal, Age of innocence

Sinnanruf

»Wenn kein Sinn in Sicht: Trotzdem-sich-bereit-Halten für den Sinnanruf. Manchmal kann es schwierig sein, seinen persönlichen Sinn zu entdecken: Nur Geduld – mit der Zeit wird aus Gras Milch.« Viktor Frankl, Das Leiden am sinnlosen Leben

Von Verschlungenen verschlungen

»Nachts weiß man nicht, ob das was man atmet, Luft oder Finsternis ist.« »Wozu eigentlich Einspruch erheben, schreien, mich auflehnen, zerstören? Ich bin auf der Suche nach mir, wie der Doktor sagt. Wozu eigentlich? Je tiefer ich in mir bohre, desto mehr zerrütte ich mich. Ich suche bei mir einen Knoten, und ich werde nie… Von Verschlungenen verschlungen weiterlesen

Léolo

»Ich versuche nie mich daran zu erinnern, was in einem Buch passiert ist. Alles was ich von einem Buch verlange, ist, dass es mir Energie und Mut gibt, dass es mir von dem Leben erzählt, dass ich mir nehmen kann, und mich so an die Dringlichkeit zu handeln erinnert. Es war das einzige Buch im… Léolo weiterlesen

Letzte Hilfe

»Stellen Sie sich eine glückliche Gruppe Schwachsinniger vor, die emsig bei der Arbeit ist. Sie tragen Ziegelsteine auf einem offenen Platz. Sobald sie alle Ziegelsteine an einem Ende des Platzes aufgestapelt, transportieren sie sie ans gegenüberliegende Ende. Das geht ununterbrochen weiter, und jeden Tag und jedes Jahr sind sie damit beschäftigt, das Gleiche zu tun.… Letzte Hilfe weiterlesen

Trauriger Sonntag

Das Lied vom traurigen Sonntag Trauriger Sonntag, dein Abend ist nicht mehr weit Mit schwarzen Schatten teil ich meine Einsamkeit Schließ ich die Augen, dann seh ich sie hundertfach Ich kann nicht schlafen und sie werden nie mehr wach Ich seh Gestalten zieh’n im Zigarettenrauch Lasst mich nicht hier, sagt den Engeln ich komme auch… Trauriger Sonntag weiterlesen

Unschuldslos

»Ich ging zur Tür; ich konnte mein Leben nicht einsetzen, ich konnte nicht mit ihnen lächeln, nie waren Tränen in meinen Augen, nie Feuer in meinem Herzen. Ein Mensch von nirgendwoher, ohne Vergangenheit, ohne Zukunft und ohne Gegenwart. Ich wollte nichts, ich war niemand. Ich ging Schritt für Schritt dem Horizont zu, der immer von mir entwich; die Wassertropfen sprühten auf und sanken wieder hinab, ein Augenblick vernichtete ewig den anderen, meine Hände blieben immer leer. Ein Fremder war ich, ein Toter. Sie waren Menschen, sie lebten. Ich war keiner der Ihren. Ich hatte nichts zu hoffen, ich ging zur Tür hinaus.«
– Simone de Beauvoir, Alle Menschen sind sterblich