Aufbruch

»Aristoteles schrieb, dass der Mensch frei ist, “der um seiner selbst, nicht um eines anderen willen ist”. Jemand, der aus sich selbst heraus lebt, der sich nicht dem Anderen unterwirft, ist frei.
Aus der Freiheit entsteht die Kraft zur Verwandlung, indem man Grenzen überschreitet auf etwas Neues und Unbekanntes hin.
Dazu muss man sich lösen von dem, was einen schützt, wenn dieser Schutz zur Fessel wird. Träge und ängstlich verharrt man allzuoft im Vertrauten.
Öffnet man sich dem Fremden, entsteht die Faszination, sich selbst zu verlassen, ein Anderer zu werden, ein Schlupfloch zu finden, durch das man sich entgehen kann. Es ist ein Traum, aufzubrechen und alles hinter sich zu lassen, was einen bis dahin ausmachte.
In einer solchen Bewegung findet man sich, indem man sich verliert. Oder man verliert sich lustvoll in einer Abwesenheit von sich, die eine Art Sterben sein kann. In ermäßigter Form eine Großzügigkeit als Bereitschaft zum Verzicht, die schwankt zwischen Selbstverlust und Selbstgewinn.«