Tod ohne Sterben

»Tod ohne Sterben. Dieser Mensch hatte keinen anderen Tod haben können. Ich selbst hatte mich dabei ertappt, daß ich dem Marktfahrer seinen Tod neidete, weil ich mir nicht sicher sein konnte, einmal auf diese plötzliche, vollkommen schmerzfreie Weise von einem Augenblick auf den anderen in die Vergangenheit entkommen, vorbei zu sein. Schließlich wird den wenigsten… Tod ohne Sterben weiterlesen

Selbstverständlichst

»Ich durfte mich von den Objekten meiner Betrachtungen und Beobachtungen nicht mehr verletzen lassen. Ich mußte in meinen Betrachtungen und Beobachtungen davon ausgehen, daß auch das Fürchterlichste und das Entsetzlichste und das Abstoßendste und das Häßlichste das Selbstverständliche ist, wodurch ich überhaupt diesen Zustand hatte ertragen können. Daß, was ich hier zu sehen bekommen hatte,… Selbstverständlichst weiterlesen

Ausnahme

»Daß Sterben letzten Endes etwas so Alltägliches ist, hatte ich vorher nicht wissen können. Eines hatten alle, in dieses Sterbezimmer Hereingekommenen ganz sicher gemeinsam: sie wußten, daß sie aus diesem Sterbezimmer nicht mehr lebend herauskommen würden. Solange ich in diesem Sterbezimmer gewesen war, hatte es keiner lebend verlassen. Ich war die Ausnahme.« – Thomas Bernhard,… Ausnahme weiterlesen

Der Atem

»Ein Achtzehnjähriger macht die bittere Erfahrung, saß er als Todkranker von seiner Mitwelt isoliert und nahezu allein gelassen wird. Er wird ins »Sterbezimmer« geschoben, und damit scheint sein Schicksal besiegelt. Alles im Krankenhaus ist darauf ausgerichtet, den Sterbenden möglichst unauffällig und reibungslos ins Jenseits zu befördern, ihn, das Sinnbild menschlicher Hilf- und Machtlosigkeit, aus dem… Der Atem weiterlesen

Grenzstein

»Die Kindheit läuft immer noch mit wie ein kleiner Hund, der einmal ein froher Gefährte gewesen ist und den man jetzt pflegen und schienen muß, ihm tausenderlei Medikamente eingeben, damit er einem nicht unter der Hand stirbt.« – Thomas Bernhard, Frost