»Heute dasselbe fühlen wie gestern heißt nicht fühlen – heißt sich heute an das erinnern, was man gestern gefühlt hat, heißt heute der lebendige Leichnam dessen zu sein, was gestern gelebt und verlorenging.« – Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe
Schlagwort: Das Buch der Unruhe
Fersengeld
»Das Leben verfolgt uns wie unser eigener Schatten. Nur wenn alles Schatten ist, ist kein Schatten. Das Leben verfolgt uns nur dann nicht, wenn wir uns ihm ausliefern.« – Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe
Schläfer
»Ich spürte plötzlich eine Art von Zärtlichkeit für diesen Menschen. Ich spürte für ihn die Zärtlichkeit, die man für die gesamte gewöhnliche Menschheit empfindet, für das Banal- Alltägliche des Familienoberhauptes, das zur Arbeit geht, für sein schlichtes und fröhliches Heim, für die heiteren und traurigen Vergnügungen aus denen sein Leben notgedrungen besteht, für die Unschuld… Schläfer weiterlesen
Zenital
»Ich denke immer, fühle immer; doch mein Denken enthält keine Gedanken, mein Gefühlsleben keine Gefühle. Ich falle aus der Falltür dort oben durch den ganzen unendlichen Raum hindurch, in einem Sturz ohne Richtung, unendlichfach und leer. Meine Seele ist ein schwarzer Mahlstrom, ein weites Taumeln rings um die Leere, Bewegung eines endlosen Ozeans rund um… Zenital weiterlesen
Durchscheinbar
»Die Zukunft ist ein Nebel, der uns einhüllt, und kaum erkennen wir das Morgen, schmeckt es nach dem Heute.« – Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe
Kinetose
»Ein Reformer ist ein Mensch, der die oberflächlichen Übel der Welt erkennt, sich vornimmt, sie zu heilen, und doch nur die grundlegenden verschlimmert.« – Fernando Pessoa
Wissenswert
»Es gibt kein Glück ohne Wissen. Aber das Wissen vom Glück bringt Unglück; denn sich glücklich wissen heißt wissen, daß Glück Zeit ist und daß Zeit unweigerlich vergeht.« – Fernando Pessoa
Stillschweigen
»Die einzig annehmbare Form der Verständigung ist das geschriebene Wort, denn es ist kein Stein in einer Brücke zwischen Seelen, sondern ein Lichtstrahl zwischen Sternen.« – Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe
Torso
»Sosehr wir auch ablegen, was wir tragen, wir gelangen nie zur Nacktheit, denn die Nacktheit ist ein Phänomen der Seele und nicht des Kleiderablegens.« – Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe