»das sprechen schmerzt, jedes wort tut weh, jeder satz begrenzt mich, weil dieser abstrakte vorgang von mir verlangt, meine empfindungen in begrifflichkeiten einzulegen. wie früchte im einmachglas werden meine gefühle sodann von mir gekocht, zerkocht, scheinbar unverderblich konserviert, luftdicht verschlossen, vakuum. von außen sichtbar oder beschriftet, was sich im inneren befindet, beim lesen die vage erinnerung an eine kindheit, in der ich das sprechen erst lernte, aber bereits vorher schon wusste, wonach der sommer schmeckt. jetzt weiß ich so viel und lasse mein wahres wissen doch ganz langsam verschwinden, im sud der worte, im stillen wimmern zwischen den zeilen, schmerzt es.«
– Karolina Plachetko