Noema

»In der Kneipe verkehren Greise, die im Asyl am Ende des Dorfes wohnen. Sie sind da, ein Glas in der Hand, sehen einander an, ohne miteinander zu reden. Einer von ihnen erzählt irgendwas, das komisch sein soll. Niemand hört ihm zu, jedenfalls lacht keiner. Alle haben lange Jahre geschuftet, um es bis hierher zu bringen. Einst auf dem Land hätte man sie unter dem Kopfkissen erstickt. Weiser Brauch, in jeder Familie vervollkommnet und unvergleichlich menschlicher als jener, sie zusammenzutreiben, einzupferchen, um sie durch Betäubung von der Langeweile zu kurieren.«

– Emil Cioran