Handschreiber

»Lieber von Hand schreiben als mit der Maschine, damit es diese Hand ist – einer der Körperteile, den wir als am unmittelbarsten zu uns gehörig empfinden -, die ohne anderes Zwischenglied als den Kugelschreiber (der kein solcher Fremdkörper ist wie eine Tastatur, denn er ist die einfache Verlängerung unserer Finger) Buchstabe für Buchstabe die Zeilen gestaltet und sich an sie anklammert, als sei notwendigerweise jede einzelne und sogar jedes einzelne der handgeschriebenen Zeichen einerseits unmittelbarer Ausdruck des Lebens (wie das Graffito oder sonst eine Spur, die anzeigt, daß man irgendwann an dem und dem Ort gewesen ist), andererseits, bei vollem Bewußtsein der mit dieser Geste verbundenen Muskelanspannung, der Griff nach einem Halt, um dem Tod durch Ertrinken zu entrinnen.«
– Michel Leiris, Das Band am Hals der Olympia