Der letzte Atemzug

Zeit seit Versorgungsabbruch der “Nabelschnur“: 36 Minuten 25 Sekunden.

Der letzte Atemzug – Gefangen am Meeresgrund

In über 100 Meter Tiefe auf dem Boden der Nordsee: Berufstaucher Chris Lemons steckt fest, mit Sauerstoff für gerade mal fünf Minuten – und ohne Aussicht auf Rettung unter 30 Minuten. Mit spektakulärem Archiv-Material erzählt der Film die wahre Geschichte eines scheinbar unmöglichen Kampfes ums Überleben und einer dramatischen Rettungsaktion.

Chris Lemons hat einen der gefährlichsten Jobs der Welt, in einem der gefährlichsten Gewässer: Er ist Tiefseetaucher in der Nordsee. In über hundert Meter Tiefe und mit sehr eingeschränkten Sichtverhältnissen begibt sich der professionelle Taucher jedes Mal in Lebensgefahr, wenn er am Meeresgrund seiner Arbeit nachgeht. Chris Lemons arbeitet als Sättigungstaucher auf der „Bibby Topaz“. Er und seine Teamkollegen Dave Yuasa und Duncan Allcock werden mit einer Tauchkugel auf den Meeresgrund der Nordsee hinuntergelassen, um Routinearbeiten an einer Ölplattform vorzunehmen. Mit der Tauchkugel verbunden sind sie während ihrer Tauchgänge über die sogenannte Nabelschnur, über die sie kommunizieren und die sie mit Sauerstoff, Wärme und Licht versorgt. Die „Bibby Topaz“ verfügt über eine dynamische Positionierung – ein Computersystem, das das Schiff an exakter Position hält, denn Stürme und meterhohe Wellen sind in der Nordsee keine Seltenheit. Doch an diesem Tag gibt es einen Alarm: Die Crew hat die Kontrolle über das Schiff und seine Position verloren. Die beiden Taucher, die draußen sind, müssen umgehend zurückgeholt werden, denn das Schiff droht abzudriften. Taucher Dave Yuasa kann sich in letzter Minute in die Tauchkugel retten. Seinem Teamkollegen Chris jedoch kann er nicht mehr helfen, dessen „Nabelschnur“, seine einzige Versorgung mit Sauerstoff, ist abgerissen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

[…]

…als sich alles wieder beruhigt hatte, haben wir jede Stunde nach ihm gesehen und ich dachte, er ruhte sich aus. […] Es gab einen Moment, der mich tief berührt hat, kurz nach dem Pulsmessen.
Er sah zu mir rüber und sagte: »Stu, es ist okay.« Und ich sagte: »Ja, klar, du bist okay, ich weiß.« Er sagte: »Nein, ich war gerade dabei einzuschlafen. Ich war ein bisschen traurig, aber dann war mir kalt und es fühlte sich taub an, aber es war wie Einschlafen, gar nicht schlimm.« Das hat mich emotional wirklich total mitgenommen. Denn in dem Moment… Er hatte beschlossen, dass er sterben würde. Er versuchte mir zu sagen, dass es okay ist, wenn er stirbt und das hat mich echt berührt.